Lektine

Lektine
Lek|ti|ne 〈Pl.; Biochem.〉 organspezifische Eiweißstoffe, die bestimmte gebundene od. ungebundene Zuckermoleküle erkennen u. binden können; oV Lectine [zu lat. lectus „ausgewählt, ausgesucht“, zu legere „auswählen“]

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Lektine
 
[lateinisch], Lectine, Gruppe von Proteinen, v. a. pflanzlicher (»Phytagglutinine«), aber auch bakterieller und tierischer Herkunft, die spezifisch Zuckermoleküle binden und weder enzymatische Aktivität noch Antikörpereigenschaften aufweisen. Lektine sind meist Glykoproteine (relative Molekülmasse von 11 000 bis 269 000), die oft aus mehreren Untereinheiten bestehen und Metallionen enthalten. Sie sind aufgrund ihrer Zuckerspezifität hervorragende Marker für alle biologische Membranen, die Zuckerstrukturen enthalten, z. B. bei der Bestimmung von Blutgruppen. Ihre Funktionen sind (soweit bekannt) vielfältig: allgemein dienen sie der Zellerkennung und Zelladhäsion; so spielen sie eine Rolle bei Symbiosen zwischen Pflanzen und Bakterien, beim Menschen sind z. B. endogene Lektine in der Leber Initiatoren des Abbaus und des Stoffwechsels bestimmter Substanzen, andere endogene Lektine werden für Metastasierungsprozesse verantwortlich gemacht. - Lektine sind Gegenstand intensiver Forschung, v. a. ihre Anwendung in der gewebepathologischen Diagnostik, z. B. zum Nachweis bakterieller Infektionen, und als mögliche neue Arzneimittel bei Tumorerkrankungen.

Universal-Lexikon. 2012.

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